Chronik der Partnerschaft

Die Geschichte der Städtepartnerschaft
Köln-Indianapolis

Der erste Kontakt zwischen Köln und Indianapolis fand 1985 statt als das Wallraf-Richartz Museum im Indianapolis Museum of Art eine Ausstellung hatte. Daraus entstand der Wunsch nach weiteren Kontakten.
Erste Gespräche wurden geführt, als Oberbürgermeister Hudnut im September 1985 Köln besuchte und Oberbürgermeister Burger den Besuch 1986 in Indianapolis erwiderte.
Die beiden Oberbürgermeister waren der Überzeugung, dass, auf Grund der Ähnlichkeit der beiden Städte, viele Erfahrungen ausgetauscht werden können. Darüber hinaus waren sie beide der Meinung, dass es wichtig sei, auf kommunaler Ebene Beziehungen zwischen dem deutschen und amerikanischen Volk und speziell zwischen den Bürgern von Köln und Indianapolis zu fördern.

Im Mai 1988 überbrachte Oberbürgermeister Hudnut zusammen mit einer Delegation aus Indianapolis, zum Treffen der Kölner Partnerstädte, die förmliche Erklärung des Stadtrates von Indianapolis, eine Partnerschaft mit Köln eingehen zu wollen.
Nachdem der Rat der Stadt Köln der Städtepartnerschaft  zugestimmt hatte wurden am 28.11.1988 die Partnerschaftsurkunden zwischen Köln und Indianapolis im Historischen Rathaus von den Oberbürgermeistern Burger und Hudnut unterzeichnet und im Jahre 1990 in Indianapolis gegengezeichnet.

Zweck der Städtepartnerschaft
Im allgemeinen haben Städtepartnerschaften den Zweck, das gegenseitige Kennenlernen zu fördern und Vorurteile abzubauen. Dadurch soll auf kommunaler Ebene ein Beitrag für einen dauerhaften Frieden geleistet werden.

Jedoch wurde die Städtepartnerschaft mit Indianapolis noch aus anderen Gründen geschlossen.
In der Endphase des Kalten Krieges wollte Köln einen Beitrag zum kommunalen Entspannungsprozess zwischen den beiden Machtblöcken leisten und schloss deshalb nicht nur eine Städtepartnerschaft mit Indianapolis, sondern zeitgleich auch mit dem russischen Wolgograd. Also eine Art west-östlicher Diwan auf kommunaler Ebene.

Gemeinsame Aktivitäten
Die Städtepartnerschaft zwischen Köln und Indianapolis besteht mittlerweile seit über 25 Jahren.  Ebenso lange existiert der Freundeskreis Köln-Indianapolis e.V., dessen Gründungsmitglied, der ehemalige Vorsitzende Volkmar Schultz, der Partnerschaft wichtige Impulse gegeben hat.

So gab es verschiedene Schüleraustausch-Programme und Jugendbegegnungen im trilateralen Verhältnis auch gemeinsam mit Wolgograd.  Im Jahr 1995 war der Männerchor Eintracht Köln-Porz in Indianapolis und gab dort mehrere Benefizkonzerte zugunsten des „Athenaeums“, des Deutschen Hauses von Indianapolis. 1997 gab das Indianapolis Symphony Orchestra ein Konzert in der Kölner Philharmonie.

Auch auf beruflicher Ebene gibt es Möglichkeiten sich auszutauschen. Sowohl 1993 als auch 1997 waren Sozialarbeiter aus Köln in Indianapolis, um dort einen Studienaufenthalt zu absolvieren. 1989 besuchte eine Gruppe von Polizeioffizieren Köln. In der Zeit vom 08.-16.06.2001 nahmen 15 Kollegen von der Berufsfeuerwehr an den „Police and Fire World Games“ in Indianapolis teil. Daraus hat sich in den vergangenen Jahren ein regelmäßiger Austausch von Feuerwehrleuten aus beiden Städten. Jetzt, im Sommer 2015, wird der Kölner Klaus Kirchner den Austausch mit einem dreiwöchigen Besuch beim Indianapolis Fire Department fortsetzen. Gut entwickelt hat sich auch die Freundschaft zwischen den beiden Stadtbibliotheken in Indy und Köln, z. B. durch einen regen Austausch von Bibliothekarinnen und durch gemeinsame Lesungen aus den Werken von Kurt Vonnegut jr. ( Indy ) und Heinrich Böll ( Köln ) sowie durch die Aktion „One Book-Two Cities“.

Die Väter unserer Partnerschaft sind Norbert Burger und Bill Hudnut. Beide sind inzwischen von uns gegangen, aber ihre jeweiligen Nachfolger im Amt haben die Beziehungen geschätzt und sich auf Besuchsreisen gemacht: OB Fritz Schramma und OB Jürgen Roters aus Köln sowie Mayor Goldsmith, Mayor Peterson und zuletzt Mayor Ballard. Auf Kölner Seite hat sich in den letzten Jahren insbesondere auch die Bürgermeisterin Angela Spizig  hervorgetan. Sie bleibt auch in Zukunft dem Freundeskreis aktiv verbunden. In Indianapolis gibt es auch ein Pendant zu unserem Freundeskreis, nämlich das Cologne Sister City Committee. Zu seinen führenden Mitgliedern gehören Louise und Jerry Lamkin, Giles und Dolores Hoyt, Sven Schumacher, der jetzigen deutsche Honorarkonsul in Indiana, und Martin Baier, der aktive Geschäftsführer des International Center Indianapolis.

Und selbstverständlich gab es auch Aktivitäten im Freizeitbereich. So besuchte 1996 ein Footballteam der Butler University die „Cologne Crocodiles“ zu einem Freundschaftsspiel. Im gleichen Jahr beteiligte sich die KG Kölsche Funken Rut-Wieß an der Parade, die am Vorabend des Autorennens „Indy 500“ durch Indianapolis zieht. 1997 war eine Reisegruppe aus Indianapolis zu Besuch in Köln, um den Kölner Karneval zu erleben.  Kölner Mitglieder des Deutschen Bundestages , Dr. Werner Hoyer und Volkmar Schultz, haben immer wieder die Partnerstadt besucht, um dort vor ausgewählten Foren der Politik, der Wirtschaft  und der Universitäten europäische und deutsche Politik zu erläutern. Umgekehrt hat es immer wieder bis in die jüngste Zeit Delegationen des Staatsparlamentes von Indiana gegeben, die  insbesondere Wirtschaftskontakte pflegen. Volkmar Schultz wurde 2003 zum „Honorary Hoosier“ also zum Ehrenbürger des Staates Indiana ernannt.

1999 und 2008 drehte der Kölner Dokumentarfilmer Jürgen Schumann jeweils  einen 45-Minuten Film über Kölns „kesse junge Schwester in Amerika“. Mehrere Reisegruppen aus Köln und Indianapolis haben inzwischen die jeweils andere Partnerstadt kennengelernt. Zuletzt kam es anläßlich des 25-jährigen Jubiläums zum Besuch einer Gruppe der Handelskammer Indianapolis mit über 100 Teilnehmern.

Die Dynamik der Stadt am White River ist ungebrochen. Sie hat inzwischen fast 1,1 Millionen Einwohner. Und die Freundschaft zwischen Menschen und Institutionen hüben und drüben wächst.